„In der zweiten Jahreshälfte werden wir uns vor allem für die Weiterbildung Homöopathie einsetzen“

Frau Dohms, wie erleben Sie aus Sicht der Vereinsvorsitzenden die Corona-Pandemie?

Wir haben in den vergangenen Monaten mit Augenmaß auf jede neue Situation reagiert. Aus Vorstandssitzungen in unserer Geschäftsstelle wurden zunächst Telefonkonferenzen, dann wieder persönliche Treffen mit Schutz und Abstand – wir haben zum Glück ein großes Besprechungszimmer in unserer Geschäftsstelle. Allerdings kann unser großes Fortbildungsprogramm bis heute nicht stattfinden, das schmerzt schon – aber auch hier denken wir über neue und zeitgemäße Lösungen nach.

…der BVhÄ-Dreijahreskurs Homöopathie läuft ja schon digital

Genau, das ist unser erster Kurs, der digital durchgeführt wird. Es war uns auch besonders wichtig, dass er stattfinden kann. Nachwuchs auszubilden ist schließlich eine unserer wichtigsten Aufgaben. Auch möchten wir ein Zeichen setzen und zeigen, dass Homöopathie auch in der Ärzteschaft nachgefragt wird. Der Kurs kann nun zum Vorbild werden für unsere weiteren Fortbildungsveranstaltungen.

Wie haben Sie Ihre jährliche Delegiertenversammlung durchgeführt?

Virtuell, das geht, allerdings bedarf es von allen Beteiligten ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortung für unseren Verein. Auch in Zeiten, in denen man sich nicht zusammensetzen kann, um über Themen und Inhalte zu diskutieren und abzustimmen, müssen wir handlungsfähig bleiben. Der Vorstand muss etwa entlastet, neue Ziele müssen vorgestellt und ein Budget beschlossen werden. Unsere Mitglieder haben dies Anfang Juni mit Bravour gemacht!

Wenn Sie einen Blick auf die erste Jahreshälfte werfen, was fällt Ihnen dazu spontan ein?

Auf alle Fälle die Dokumentation des RBB ´Die Wahrheit über Homöopathie` aus dem Mai. Wir konnten die Berliner Journalistin Angelika Wörthmüller mit vielen Informationen und Interviewpartner unterstützen – sowohl Kolleg*innen als auch einen Patienten. Wer den Beitrag noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt tun – empfehlenswert sind auch die Hintergrundinformationen, die der RBB auf seiner Webseite zusammen getragen hat. Gefreut haben uns aber noch weitere Veröffentlichungen: So fanden wir zum Beispiel auch Gehör in der Ärzte Zeitung, dem Ärzteblatt und der Märkischen Allgemeinen Zeitung mit unserem Statement zur Abstimmung der Brandenburger Ärztekammer zur Weiterbildung Homöopathie.

…und mit welchen Themen wird sich der BVhÄ in der zweiten Jahreshälfte beschäftigen?

Da steht der Erhalt Zusatzbezeichnung Homöopathie ganz oben. Voraussichtlich werden die Delegierten der Berliner Ärztekammer noch in diesem Jahr darüber abstimmen, ob es in Zukunft bei uns noch die ärztliche Weiterbildung Homöopathie geben wird. Wir sind bereits auf verschiedenen Ebenen diesbezüglich im Gespräch und werden nach den Sommerferien unsere Aktivitäten weiter verstärken.