Ja, die gibt es. Die Wirksamkeit der Homöopathie gilt als belegt. Noch nicht entschlüsselt ist, auf welchem Wege die Homöopathie wirkt. Der Wirkmechanismus ist also noch eine wissenschaftliche Herausforderung. Es wird in vielen verschiedenen Bereichen geforscht. Etwa, wie erfolgreich die homöopathische Therapie bei einer Erkrankung im Vergleich zur konventionellen Medizin ist, oder auch im Vergleich zu einem Scheinmedikament (Placebo).
Im Herbst 2020 wurden in zwei peer-reviewed Zeitschriften wichtige Homöopathie-Studien vorgestellt:
- Am 3. Oktober 2020 wurde im Oncologist die Studie aus dem Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH) von Prof. Michael Frass et. al. publiziert, sein Fazit: Homöopathie kann die Lebensqualität von Lungenkrebspatienten verbessern und ihre Lebensdauer verlängern. Prof. Frass fast die Studie auf der Webseite von WissHom, der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie, zusammen.
- Dr. Petra Weiermayer, Prof. Michael Frass, Dr. Thomas Peinbauer und Dr. Liesbeth Ellinger, zwei Humanmediziner und zwei Veterinärmedizinerinnen, haben im Sinne von „One Health“ einen narrativen Review mit dem Titel „Evidenzbasierte Veterinär-/Homöopathie und ihre mögliche Bedeutung für die Bekämpfung der Antibiotikaresistenzproblematik – ein Überblick” verfasst, welcher in einem konventionellen peer-reviewed Journal publiziert wurde. Die Zusammenfassung lesen Sie hier.
Interessant auch eine Versorgungsstudie der Securvita BKK, die ebenso im Herbst 2020 veröffentlicht wurde. Es wurden die Daten von 15.700 Versicherten, die mindestens drei Jahre lang regelmäßig bei homöopathischen Kassenärzten in Behandlung waren, ausgewertet. Verglichen wurde diese Gruppe mit Versicherten, die keine Homöopathie in Anspruch nahmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Homöopathie zeigt im Versorgungsalltag bei ausgewählten Erkrankungen gegenüber rein konventionellen Therapien eine bessere Wirkung und Wirtschaftlichkeit. Eine Zusammenfassung lesen Sie hier.
Aber die Wissenschaft interessiert sich auch für die Grundlagen der Homöopathie. Forscher gehen der Frage nach, wie es sein kann, dass eine Substanz, in der kein Molekül des Ausgangsstoffs messbar ist, einen Effekt erzielen kann. Inzwischen liegen im Bereich der Grundlagenforschung mehr als 1000 Studien vor, die eine spezifische Wirksamkeit auch hochverdünnter potenzierter Arzneien belegen.
Beispiel klinische Forschung: Auch in diesen Bereich macht die Homöopathie-Forschung Fortschritte. Bis Ende 2014 wurden 189 randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) zur Homöopathie bei 100 verschiedenen Erkrankungen in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. RCTs gelten als der Goldstandard in der klinischen Forschung für den Beleg von Wirksamkeit und Sicherheit einer Arznei. 104 dieser Studien gelten als sehr hochwertig und kommen für eine weitere detaillierte Bewertung in Frage:
- 41 % fielen positiv aus (43 Studien) – sie stellten fest, dass Homöopathie wirksam ist
- 5 % fielen negativ aus (5 Studien) – sie stellten fest, dass Homöopathie unwirksam ist
- 54 % waren nicht eindeutig (56 Studien)
Um diese Ergebnisse einschätzen zu können, hier die Analyse von 1016 RCTs zu konventionellen Behandlungen – ein auffällig ähnliches Ergebnis:
- 44 % fielen positiv aus – die Behandlung war wahrscheinlich nützlich
- 7 % fielen negativ aus – die Behandlung war wahrscheinlich schädlich
- 49 % waren nicht eindeutig – die Ergebnisse zeigten weder einen Nutzen noch einen Schaden
Obwohl die Prozentsätze an positiven, negativen und nicht eindeutigen Ergebnissen für Homöopathie und konventioneller Medizin ähnlich ausfallen, ist es wichtig, einen großen Unterschied in der Anzahl ausgeführter Forschungsarbeiten anzuerkennen.
Zum Weiterlesen: Das Homeopathy Research Institute bietet auf seiner Webseite viele Informationen zur Homöopathie-Forschung, auch auf Deutsch. Homöopathie Forschung FAQs