Genau 518 Ärztinnen und Ärzte setzen in Berlin und Brandenburg auf Homöopathie, neben der konventionellen Medizin. Sie sind in der hausärztlichen Versorgung tätig, in Krankenhäusern, als Kinder- und Jugendärzte oder etwa als Frauenärztinnen. Warum die Homöopathie für sie eine wichtige Therapiemethode in der täglichen Praxis ist, berichten sie auf der Webseite des Berlin Brandenburger Vereins homöopathischer Ärzte (BVhÄ). Diese Ärztinnen und Ärzte haben aus den unterschiedlichsten Gründen – häufig erst nach vielen Jahren in der Praxis – nach einer weiteren Therapiemethode gesucht. Ein Grund, der regelmäßig genannt wird, ist der Wunsch, die konventionelle Medizin durch die Homöopathie zu ergänzen umso eine weitere Therapieoption vor allem bei chronischen Erkrankungen zu erhalten. So handeln inzwischen viele Ärzte in Deutschland und schauen über den Tellerrand der konventionellen Medizin. Laut Hufelandgesellschaft sind es bereits über 60.000 Mediziner, die sich in einer komplementärmedizinischen Methode weitergebildet haben, in Akupunktur, Naturheilverfahren oder eben Homöopathie.
Drei Beispiele aus der ärztlichen Praxis
- Dr. med. Karl Grunow, Facharzt für Dermatologie mit Zusatzbezeichnung Homöopathie aus Berlin-Lichtenrade, sagt: „Die Schulmedizin kann viele Krankheiten erfolgreich behandeln, aber eben nicht alle. Bei chronischen therapieresistenten Hauterkrankungen kann die Homöopathie – vorausgesetzt man gibt das richtige Mittel – helfen, zum Beispiel bei Neurodermitis, rezidivierenden Feigwarzen, rezidivierenden Herpesinfektionen, chronischen Hand-Fuß-Ekzemen oder Acne vulgaris. Alle meine homöopathischen Patienten wurden bereits schulmedizinisch ohne nachhaltigen Erfolg vorbehandelt.“
- Dr. med. Brigitte Jauch-Wimmer, praktische Ärztin mit Zusatzbezeichnung Homöopathie aus Berlin-Wilmersdorf, sagt: „Als Ärztin nutze ich alle Möglichkeiten an Diagnostik und fachärztlichen Befunden für die Gesamtbehandlung – aber in Fällen, wo die konventionelle Medizin nicht mehr weiter hilft, schätze ich es sehr, für die Patienten mit der Homöopathie eine weitere Therapieoption zu haben.“
- Dr. med. Ursula Dohms ist 1. Vorsitzende des Berlin Brandenburger Vereins homöopathischer Ärzte (BVhÄ). Sie ist Fachärztin für Anästhesie und hat 25 Jahre die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Paulinenkrankenhaus Berlin-Charlottenburg geleitet. In dieser Zeit hat sie den Wert der Hochschulmedizin kennengelernt mit ihrem hohen Anspruch an Wissenschaftlichkeit und den medizintechnischen Errungenschaften. Aber es gab auch immer wieder Grenzen und viele offene Fragen. „Das wollte ich nicht akzeptieren und so erweiterte ich meine therapeutischen Möglichkeiten mit der Homöopathie und kann nun Patienten, die konventionell austherapiert sind, oft noch helfen“, sagt die Medizinerin und ergänzt: „Das macht mich als Ärztin sehr zufrieden.“
Das sind drei Beispiele, warum Ärztinnen und Ärzte die Homöopathie tagtäglich anwenden. Neben ihrer medizinisch fachärztlichen Ausbildung haben sie eine von der Ärztekammer anerkannte Weiterbildung Homöopathie oder das weiterführende Homöopathie-Diplom des DZVhÄ mit Prüfung abgeschlossen. Diese ärztliche Weiterbildung, sie dauert rund anderthalb bis drei Jahre, wird berufsbegleitend zum Beispiel vom Berliner Verein homöopathischer Ärzte (BVhÄ) angeboten.
Der BVhÄ
Der Berlin Brandenburger Verein homöopathischer Ärzte (BVhÄ) vertritt rund 250 Ärztinnen und Ärzte in Berlin und Brandenburg, die über die von den Ärztekammern vergebene Zusatzbezeichnung Homöopathie und/oder das Homöopathie-Diplom des DZVhÄ verfügen. Die Mitglieder des Vereins sind Teil der medizinischen Versorgung, sie arbeiten in Krankenhäusern, Praxen oder Apotheken. Eine der wichtigsten Aufgaben des Vereins ist die Organisation und Durchführung der ärztlichen Weiter- und Fortbildung im Bereich der Homöopathie.
Informationen: www.berlin-brandenburger-homoeopathie.de